Heute Morgen ging es auf, an die Westküste der Insel. Erster
Halt war Cabo Girão. Das ist die zweithöchste Steilküste der Welt mit 580m
Höhe. Leider haben die dort am Aussichtspunkt erst einmal 2 Busse mit Touristen
abgeladen. Aber wie das bei so einer Kaffeefahrt ist, war bald wieder Aufsitzen
angesagt. So hatten wir die riesige Aussichtsplattform für uns alleine. Das ist
so ähnlich wie im Grand Canyon gemacht. Die Plattform ist durchsichtig,
wahrscheinlich aus Glas, und ragt ca. 10m in den Abgrund hinein. Und ich mit
meiner Höhenangst.
580m über dem Meer |
In Ponta do Sol, gerade aus dem Tunnel kommend, hielt uns die
Polizei an. Da wir aber pflichtbewusste Bürger sind, hatten wir alles an Bord
und konnten alsbald weiter fahren. Nun ging es direkt an der Küste entlang.
Riesige Wassermassen türmten sich auf und krachten in die Wellenbrecher. Was für
ein Schauspiel.
Da wir ja morgen wieder nach Hause fahren und den Mietwagen
leer abgeben können, wollten wir ja nicht zu viel Benzin im Tank lassen. Also
beobachteten wir genau die Nadel. Bei 70km vor Schluss dachten wir eigentlich
tanken gehen zu können. Wer zum Teufel hat vergessen hier im Nordwesten
Tankstellen zu bauen? Auf einmal verabschiedete sich die Anzeige gänzlich und
die rote Lampe blickte ganz fürchterlich. Was nun? Wir hatten noch ca. 30km
nach Porto Moniz, der nächsten größeren Ortschaft. Bloß gut befanden wir uns
auf 800m und mussten „nur“ noch runter rollen. Unten angekommen, fiel uns ein
Stein vom Herzen – geschafft!
Unseren letzten Abend haben wir in Funchal, am Meer
verbracht, und es uns nochmal richtig gut gehen lassen. Denn in unserer Villa
war nachher packen angesagt. Unsere 10kg Früchte mussten ja gut verstaut
werden. Maracujas wären auch noch toll gewesen, aber haben nirgends einen
Strauch gefunden.
Rückwirkend ein Fazit
über die Insel:
Preise: teilweise gleich bis teurer wie in Deutschland, Benzin etwas teurer
Flora: bunt, Blumeninsel halt und reichhaltig an Früchten am Straßenrand
Fauna: für Ornithologen vielleicht ganz gut geeignet, aber außer Hunden, Katzen und Geckos nichts zu finden
Gastfreundlichkeit: sehr gut, fast jeder spricht Englisch oder Deutsch (hier sind fast alle Gäste eben aus unserem Land)
Raststätten: überall verstreut findet man Sitzbänke und Aussichtspunkte
Versorgung: wenige große Supermärkte, viele kleine Geschäfte und Märkte, Quellwasser meist bei Kirchen zu finden
Essen: sehr Pommes lastig, fisch – und fleischreich, Suppen, Preise variabel, Salzstreuer nicht vergessen mitzunehmen
Bademöglichkeiten: eher weniger, da die Insel fast ausschließlich aus Steilküste besteht bzw. riesige Steine an den Stränden liegen, wenige wirkliche Sandstrände, Wasser klar
Reisezeit: Januar, perfekt zum Reisen, ca. 20 Grad, im Süden kein Niederschlag, im Norden wechselhaft
Sicherheit: man kann sein Auto offen stehen lassen
Reisedauer: eine Woche vollkommen ausreichend, aber nur mit Mietwagen
unserer allmorgendlicher Frühstücksplatz |