Der Morgen begann pünktlich um 8 Uhr, denn der Jetlag hat
sich nun verzogen und so hellhörig wie die Zimmer sind, konnte man hören, was
kreischende Chinesen im Nachbarzimmer redeten. Nach einem Frühstück stand heute
eine weite Fahrt Richtung Norden an.
Vogelgrippe ??? - der zuckte noch |
Als erstes besuchten wir den Tai Po Waterfront Park. Das ist
ein 22 Hektar großer Park am Meer. Sehr schön angelegt mit verschiedenen
Themenbereichen: Palmen-, Kräuter-, Kamelien- und Feigengarten. Außerdem gab es
hier einen 30 Meter hohen Aussichtsturm.
Kaum oben angekommen hat uns wieder unser täglicher
Begleiter besucht – der Regen. Aber zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht, dass es
noch schlimmer kommt. Dank unserer neuen Bustaktik sind auch alle
Sehenswürdigkeiten jetzt prima erreichbar und zu finden.
So sind wir mit dem Minibus weiter gefahren Richtung SaiKung. Selbst das Umsteigen und die richtige Haltestelle, bei Bedarfshalt, zu
finden ist kein Problem Dank dem Samsung Tablet. Wenn man das hier nicht hätte,
wäre man aufgeschmissen.
In Sai Kung, hoch im Norden von Hongkong, nur noch 20km zur
Grenze nach China entfernt, haben wir unseren Ort zum Bleiben gefunden. Ein
Kleinod in dem Sonderverwaltungsgebiet. Sai Kung hat ca. 14.000 Einwohner und
die Region ist die am wenigsten besiedelte von Hongkong.
Obwohl die Stadt sehr viel besucht war, fühlte man sich auf
Anhieb wohl. Die Strandpromenade mit Stegen, weit ins Wasser reichend. Von
Booten aus wurden allerlei Meerestiere verkauft. Es war sehr quirlig dort, aber
nicht so laut und hektisch wie im großen Hongkong.
Und das Beste: die Gastfreundschaft. Wenn man sich in der
Hongkong, was komisches zu Essen auf den Straßenständen anguckt oder etwas
nicht kauft wird man gleich unhöflich behandelt, weggejagt oder gar beleidigt.
Hier war alles anders. Die Menschen freundlich und herzlich.
Elefantenrüsselmuscheln |
Als wir beim Essen saßen, mitten zwischen Einheimischen,
wurde uns ständig Jasmintee nachgeschenkt (Wasser oder Tee bekommt man übrigens
immer zum Essen dazu). Als es wieder in Strömen regnete bat uns niemand von der
Terrasse zu gehen und endlich auszutrinken, wie wir es auch schon erlebten.
Auf dem Markt sind wir mit einer älteren Frau und deren
Familie ins Gespräch gekommen, die ein paar Obst- und Gemüseplantagen hat.
Prompt durften wir Hongkong Bananen, eingelegte Früchte und
Pflaumenessig kosten.
Scheidenmuscheln |
Überall war es möglich Fotos zu machen. Auf Märkten und in
Restaurants wird das nämlich normalerweise gar nicht gern gesehen. Naja, bei
der gefälschten Ware sieht man es ja ein, aber bei Lebensmitteln?!
Die komplette
Promenade bestand aus Fischrestaurants. In Behältern wurden Langusten, Pfeilschwanzkrebse, Schnecken, Hummer, Scheiden-muscheln, Elefantenrüsselmuscheln
usw. frisch und lebendig gelagert. Man konnte sich draußen aussuchen, was man
möchte und dann wurde es zubereitet.
die suchten ein zu Hause |
Ganz besonders war auch das große zweistöckige Marktgebäude
mit Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst. Sehr sehenswert und interessant, bei einem
unwiderstehlichem Geruch, der in den Hallen lag – nach Fisch.
Von Sai Kung aus wollten wir wandern gehen und mit dem Bus
in den Hoi Wan Marine Park fahren. Das ist einer der vier Meeresschutzparks um
Hongkong, die zur Erhaltung der Korallenarten angelegt oder eingegrenzt wurden.
Keine Menschenseele, nur Natur und Wasser.
Wir stiegen in den Bus und fuhren eine halbe Stunde
nördlich. Dort angekommen mitten im Nirgendwo brach der Himmel erneut, aber mit
so einer massiven Auswirkung, über uns zusammen. Regen, Regen, Regen und Massen
und diesmal ohne Ende. Kein Schutz weit und breit. Eine halbe Stunde später kam
erst der nächste Bus und wir standen mitten in der Wildnis und waren komplett
durch. Sehr, sehr schade – hätten uns so gerne den Park angeguckt und in den
Korallen geschnorchelt.
Das Schlimme war, dass es noch 40km und 1,5h in
hochklimatisierten, öffentlichen Verkehrsmitteln waren, bis wir endlich
klitsche nass in unserem Hotel ankamen. Nach einer Dusche war unser
Wohlbefinden schon wesentlich besser. Bin ich froh, dass ich eine Wäscheleine
an Board habe.