Ob wir uns das richtig überlegt haben, was wir uns heute
vorgenommen haben? Sicher nicht, denn erst jetzt am Abend sind wir schlauer.
Obwohl ich alles schon in Orlando in den Universal Studios durchgemacht habe,
haben ich mich erneut wegen kleinen, knuffigen Tieren erweichen lassen.
Wir waren im Ocean Park, der siebtgrößte Freizeitpark von
Asien. Aber eigentlich nur aus einem Grund: Pandabären. Leider ist die Anzahl
dieser Tiere, Dank der steigenden chinesischen Bevölkerung und der damit
vernichteten Bambuswäldern, auf 1600 gesunken. Und 10% davon leben derzeit in
Reservaten in China. In Europa gibt es gerade einmal 4 Zoos mit Pandabären: Edinburgh,
Madrid, Wien und Beauval in Frankreich. Dafür hat es sich gelohnt die Strapazen
auf uns zu nehmen.
An der Metrostation angekommen und am liebsten schon wieder
umgedreht. Dort sollten die Busse zum Park abfahren. Menschen, Menschen,
Menschen. Ein Bus nach dem anderen karrte die 7 Millionen Besucher/jährlich da
hin. Am Eingang haben wir wirklich überlegt umzudrehen. Aber die Bärchen….nach
einer halben Stunde hatten wir dann auch endlich unsere Eintrittskarten.
Der Park ist wirklich sehr schön angelegt. Wie der Name
schon sagt dreht sich alles um den Ozean. Hier gibt es ein riesiges Aquarium
mit riesiger Unterwasserkuppel, Nord- und Südpol mit Unterwasserobservatorium
und die Gehege seltener chinesischer Tiere. Außerdem ein paar Achterbahnen.
Tausende kreischende, chinesische Kinder mit ihren Eltern,
welche Stimmlage wohl auch noch zu Hause in unseren Ohren säuselt. Wir hatten
nur ein Ziel: Das Pandahaus. Und dort haben wir dann auch fast eine Stunde
verbracht, weil es draußen wieder, wie aus Kannen schüttete. Es ist schon
ziemlich traurig die Bärchen in diesem „Terrarium“ zu sehen, aber wenn sie doch
in freier Wildbahn sterben?! Zumindest setzt sich der Park auch sehr stark für
die Erhaltung und Züchtung der Tiere ein.
Irgendwelche Attraktionen, wie Achterbahnen konnte man sich
sparen. 45min auf engsten Raum, bei 30 Grad anstehen war nicht drin. Was noch
ganz schön war, dass der Park in zwei Teile geteilt ist. Lowland befindet sich
unten und mit der Seilbahn ging es auf den Berg nach Highland. Von hier oben
hatte man eine tolle Aussicht übers Meer und die vielen kleinen Inseln.
Nach 2h haben wir uns mit großer Vorfreude auf Ruhe vom
Ocean Park verabschiedet und auf gings, diesmal mit dem Taxi, nach Stanley. Das
sollte eine kleine Stadt mit gute Fischrestaurants und toller Strandpromenade
sein. Mmmmhh…außer Fisch und Chips war nichts zu finden. Dafür unzählige Schickimicki
Lokale und die high Society auf der Promenade. Hier wohnen also die Reichen und
machen Urlaub. Ist ja auch ein schöner Ort mit malerischer Bucht. Aber nichts
für uns.
Fern ab der Promenade haben wir uns wieder in ein einfaches,
plastebestuhltes Lokal gesetzt, wo man besser die Küche nicht sehen sollte. Da
fühlt man sich doch wohl. Wantan-Suppe und Milchtee statt Champagner und
Langusten. Ich staune so und so, dass wir bei den hygienischen Bedingungen
nicht schon Magen-Darm-Schwierigkeiten haben. Aber anscheinend halten wir was
aus. Man darf nur nicht hingucken.
Nach dem Essen haben wir eine Weg durch die Hänge entlang
der Bucht gefunden, wo ein Schlangen-Warnungsschild hang. Wie Indianer Jones
ging es los auf die Suche nach der grünen Mamba. Aber außer einer riesigen Ameise
und einem kleinen, roten „Drachen“ haben wir nichts gefunden. Dafür aber Ruhe,
grandiose Ausblicke und ganz viel Natur am Rande des hektischen Hongkongs.
Nach einer kurzen Pause im Hotel sind wir abends wieder los
getobt, um vielleicht das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Und da war er
wieder der böse, fiese Regen. Nass von oben bis unten: draußen 30 Grad und
jeder Eingang klimatisiert. Überall wo man rein kommt friert es einen. Staune,
dass wir noch nicht krank sind.
Umso mehr freut man sich auf die Dusche im Hotel, welche
übrigens auch sehr abenteuerlich ist. Sie hängt genau zwischen WC und
Waschbecken mit keinem Abstand zu einander. Das heißt auf der Toilette sitzen,
duschen und Zähne putzen ist in einem Abwasch möglich. Kostet schon ziemlich
Überwindung beim ersten Mal.